Liegenschaften und Kulturförderung
Abgesehen vom bestimmenden Forstbetrieb gehören zum Domanialvermögen auch
umfangreiche Liegenschaften. Neben dem barocken Residenzschloss in
Bad Arolsen, dem Schloss Waldeck am Edersee mit
Hotel- und Gastronomiebetrieb sowie dem zur gewerblichen Büronutzung
umgestalteten Schloss Rhoden gehören die in eine
Hotelnutzung einbezogenen historischen Gebäude am Vorhof oder das Café
Restaurant „Schlossgarten“ in Bad Arolsen sowie weitere
denkmalgeschützte Objekte im Bereich des ehemaligen Fürstentums und
Freistaates Waldeck dazu.
(Bild: Günter Steiner)
(Bild: Günter Steiner)
Auch etwa fünfzig Wohnungen, die zu vertretbaren Mietpreisen dem Wohnungsmarkt in der Region zur Verfügung stehen, und mehrere Forsthäuser gehören zum Liegenschaftsbestand. Bauwilligen werden kostengünstige Erbbaurechte eingeräumt bzw. Baugrundstücke bereitgestellt. Neben den beiden verpachteten Domänen Ober-Gembeck und Waldeck mit über 400 ha sind weitere mehr als 1.000 ha landwirtschaftliche Nutzfläche zu angemessen günstigen Preisen an etwa 500 heimische Landwirte verpachtet.
Die Förderung touristischer Attraktivität wird aber auch durch die erheblichen Investitionen in die historische, denkmalgeschützte Bausubstanz unterstützt, wie zum Beispiel im Falle von Schloss Waldeck oder des Residenzschlosses in Bad Arolsen. Kulturpflege, Fremdenverkehrsförderung und Wirtschaftlichkeitsüberlegungen greifen hier ineinander. Die Sanierung des Residenzschlosses Arolsen in den Jahren 1986 bis 2009 war mit einem Sanierungsvolumen von mehr als 20 Mio. Euro ein besonderer finanzieller und restauratorischer Kraftakt. Neueste Herausforderung war die Umgestaltung von Schloss Rhoden für gewerbliche Büronutzung. Dafür gab es 2016 den Hessischen Denkmalschutzpreis.
Auch die Baumaßnahmen auf Schloss Waldeck in 1998/1999 sowie die Umgestaltung des Hotelbetriebs in 2009 oder der Umbau eines barocken Wohnhauses in Bad Arolsen zum Restaurant „Schlossgarten“ sind bauliche Investitionen, die nicht nur für die Bauindustrie und Handwerkerschaft der Region ihre Bedeutung haben, sondern auch touristische und denkmalpflegerische Impulse setzen.
Als kulturell besonders bedeutungsvoll wird die im Westflügel des Bad Arolser Residenzschlosses in 22 Räumen eingerichtete und etwa 40.000 Bände umfassende Bibliothek Brehm Stiftung eingeschätzt. Nach einstimmigem Beschluss des Kreistages ist ihr Stiftungskapital 1990 vom Domanium eingebracht worden. In die 1995 gegründete Stiftung Waldeckische Landesbibliothek hat das Domanium den Altbestand der ehemaligen Regierungsbibliothek des Fürstentums Waldeck mit mehr als 8.000 Bänden eingegeben. Durch entgeltfreie Bereitstellung des Marstallgebäudes und Gewährung von Bauinstandhaltungszuschüssen unterstützte das Domanium die Einrichtung des 2002 eröffneten Christian Daniel Rauch-Museums.
Darüber hinaus erhalten aber auch kleinere heimische Vereine sowie vor Ort tätige kulturelle und soziale Einrichtungen eine Förderung, beispielsweise werden traditionell die Barockfestspiele in Bad Arolsen, die Bearbeitung waldeckischer Archivalien durch die Historische Kommission in Marburg oder die Herausgabe der Geschichtsblätter für Waldeck gefördert. Unterstützende Dienstleistungen werden für die Bibliothek Brehm Stiftung, den Kreiswald Viermünden, den Waldeckischen Geschichtsverein sowie die Waldeckische Landesstiftung erbracht.